Abpaddeln – Ende und Start einer Saison

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 von Mathias Döbbert 

Im Radio orakelte der Moderator von Regenschauern. Doch an diesem Samstagmorgen zogen Wildgänse sich lautstark zum Keil formierend am azurblauen Himmel gen Süden. Heiter beschwingt ob der Aussicht auf eine Clubausfahrt strebte ich dem Bootshaus entgegen. 

Das Abpaddeln markiert für die meisten Vereinsfreunde den Abschluss einer Saison. Für mich ist es eher der Start in die Wintersaison, weil Arbeit, Urlaub und zahlreiche Dienstreisen im Sommer dem Hobby im Wege stehen.

 

Am Treffpunkt versammelte sich nach und nach eine stattliche Anzahl von Paddelwilligen. Es müssen wohl an die dreißig Kanuten gewesen sein. Das übliche Tohuwabohu von Kajakschleppen, Paddelsuchen, Fußrastenjustieren und Sitzkissenwahl nahm seinen Lauf. Gegen halb Elf müssen dann auch die letzten Schwimmer im Wasser gewesen sein, während die Frühstarter bereits die Hälfte der Strecke nach Steckby absolviert hatten.

In meinem Einer ließ ich es gemütlich angehen. Vor mir waren die Eifrigen davongestoben; hinter mir noch niemand zu sehen. Ich genoß die Stille des Wassers, die friedliche Ruhe des sonnendurchfluteten Morgens. So sehr man sich auch treiben läßt, vier Kilometer sind keine Unendlichkeit und schon bald erreichte auch ich Kilometer 280. Das obligatorische Gruppenfoto wurde aufgenommen und der Marsch ins Dorf bot bereits reichlich Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten.

Im Gasthof „Zum Bieber“ wurden wir bereits erwartet. Das Essen war bestellt und „el Commandante“-Thomas managte die Gerichteverteilung. 

Die im Freisitz versammelte Truppe war bunt gemischt. Erfreulich war die gute Beteiligung am Abpaddeln durch unsere Jugendlichen und Kinder, sowie die unserer sportlichen Frauen. Die Gelegenheit zum Austausch von Neuigkeiten und Erinnerungen wurde eifrig genutzt. Der Geräuschpegel sank deutlich nach dem Auftischen von Rouladen, Eisbein und Schnitzel.

Gut gesättigt begannen wir, den Rückzug in Angriff zu nehmen. Kajak für Kajak reihte sich in die Kette der Heimkehrer. Noch einmal kann ich mich der Elbe anvertrauen. Das Buhnenumrunden ist in Fleisch und Blut übergegangen. Schwere Wolken ziehen am Himmel auf, doch die angekündigten Schauer bleiben aus. So kann man am offiziellen Saisonende konstatieren: Das Abpaddeln ist eine schöne Tradition, die gern von vielen Mitgliedern angenommen wird.

*Fotos: Reiner Liebmann und Mathias Döbbert*


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